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Förderverein Helft Somalia e.V.
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Förderverein Helft Somalia e.V. Weissdornweg 19,
D-72076 Tübingen
Telefon: +49 (0) 7071 / 640217
ab 16 Uhr
Handy: +49 (0) 152 103 809 16
info@somaliahilfe.de

Mogadishu Voluntary Hospital

das Freiwilligen-Krankenhaus in Mogadischu

Im Jahre 2004 wurde nach einer erfolgreichen Ärztereise nach Mogadishu ins Hayat-Hospital der Förderverein „Helft Somalia“ gegründet, mit dem Ziel, die medizinische Versorgung in Somalia zu verbessern. Der Kampf gegen HIV und weibliche Beschneidung steht ebenfalls auf unserem Programm. Nach 4-jährigem Sammeln von med.- techn. Hilfsgütern konnten wir im Jahre 2008 unter großen Schwierigkeiten, Kosten und teilweiser Begleitung unseren 12m Seecontainer mit 12 to. Material nach Mogadishu verschicken. Abdinasir reiste im Februar 2009 nach Somalia, um dort unsere eigene Krankenstation das Mogadishu Voluntary Hospital zu eröffnen, da inzwischen das Hayathospital bei Kämpfen zerstört worden war.

Zunächst wurde mit „alten“ Freunden und Gleichgesinnten der Betreiberverein Kalkaal Bulsho gegründet, heißt übersetzt auch sinngemäß „Helft Somalia“. Anschließend hat Kalkaal Bulsho das Gebäude ausgesucht, renoviert und mit den Einrichtungsgegenständen aus unserem Container eingerichtet. Kalkaal Bulsho kümmert sich auch um die Einstellung des Krankenhauspersonales. Kalkaal Bulsho ist vertraglich an die Weisungen von „Helft Somalia“ gebunden. Neben dem Betrieb des Mogadishu Voluntary Hospital ist Kalkaal Bulsho seit Mitte 2011 auch mit Lebensmittelverteilungen inkl. med. Grundversorgung in verschiedenen Flüchtlingscams gegen die Hungersnot aktiv. Anfang 2012 hat Kalkaal Bulsho mit Spendengeldern 5 Trinkwasserbrunnen errichten lassen.

Das Gelände des Mogadishu Voluntary Hospitals ist komplett von einer 3m hohen Mauer umgeben, die einerseits die Sicherheit erhöht und andererseits einen Abstand zu der vom Bürgerkrieg schwer gezeichneten Umgebung herstellt. Bei Abdis Besuch im Feb 2008 in Mogadishu wurde das Mogadishu Voluntary Hospital in Anwesenheit von Medienvertretern offiziell eröffnet.

Unsere Krankenstation ist z. Z. ausschließlich mit den Hilfsgütern aus dem Container eingerichtet und wir betreiben es zusammen mit unserer eigens ins Leben gerufenen Schwesterorganisation Kalkaal Bulsho. Die Station verfügt auf 2 Etagen über 26 Zimmer, 16 Betten, Physiotherapie, Behandlungsräume, OP, Apotheke und Labor. Seit dem Eintreffen unseres 2. Containers in 2013 auch über Röntgengerät, C-Bogen, US-Geräte u.v.m.. Die Patienten können mit vorhandenen Mitteln gynäkologisch, orthopädisch, chirurgisch behandelt werden.

Einige der Krankenschwestern haben wir vom Hayathospital übernommen. Da unser kleiner Verein leider nicht über die finanziellen Mittel verfügt, um zusätzlich Gehälter zu zahlen, müssen die Mitarbeiter der Krankenstation überwiegend ehrenamtlich arbeiten, von kleineren „Patientenzuwendungen“ abgesehen. Ein Gro&szlteil des Personals muss sich daher au&szlerhalb der Station Geld dazuverdienen. Durch den relativ hohen Mitarbeiterstand und Engagement kann die Krankenstation dennoch durchgängig, aber nicht in voller Besetzung betrieben werden.

Das Personal besteht aus 33 einheimischen Mitarbeitern inkl. bezahlten Wachpersonal:

  • Frauenärztin Asha Abukar (tägl. stundenweise, Übernachtung bei Notfällen/schwierigen Geburten)
  • Kinderarzt Abiikar Sheekhay (Di.-Do.+Sa. 9-16 Uhr)
  • Allgemeinmediziner Abdulkadir Takow (Mo.-Mi.+So. 9-16 Uhr)
  • HNO-Arzt Ali Siidow (Sa.+So. 10-16 Uhr)
  • Augenarzt Ali Ahmed (Mo.-Do. 10-14 Uhr)
  • vier Labor-Mitarbeitern (tägl. 8-18 Uhr)
  • drei Physiotherapeuten (tägl. 9-16 Uhr)
  • 12 Krankenschwestern (tägl. 8-18 Uhr, Übernachtung bei Notfällen/schwierigen Geburten)
  • zwei Apotheken-Mitarbeiter (tägl. 9-17 Uhr)
  • drei in der Verwaltung (tägl. 8-14 Uhr)
  • vier in der Sicherheitsabteilung (tägl. 24h, meist doppelt besetzt)

Das Mogadishu Voluntary Hospital, welches im Moment eher den Charakter eines riesigen Ärztehauses hat, wird sowohl von der Stadtbevölkerung als auch von den Bewohnern nahe gelegener Flüchtlingscamps genutzt. Etwa 100 Patienten werden tägl. behandelt. Ein großer Schwerpunkt unserer Krankenstation sind Geburten, es finden durchschnittlich etwa vier pro Tag statt.

Ein hoher Anteil unserer Patienten sind Kinder, einerseits bedingt durch das niedrige Durchschnittsalter der Bevölkerung, andererseits hervorgerufen durch spezifische Umstände wie Flucht, Hunger bzw. Mangelernährung. Als nächstes sind die verschiedenen Kriegsverletzungen zu nennen, zum Einen die Schußverletzungen, aber zum Anderen auch die Mörserverletzungen mit der Folge abgerissener Gliedmassen, oft sind es die Beine. Die Schußverletzungen können überwiegend behandelt werden, Patienten mit Amputationen erhalten eine Stumpfversorgung, Rollstühle und Gehstützen sind z.Z. nicht vorhanden. Bedingt durch die sehr schlechte Ernährungssituation in Mogadishu kommt eine weitere Patientengruppe hinzu: Durch die Unterernährung weisen diese Kranken zusätzlich noch Hautprobleme auf. Leider sind auch hier häufig kleine Kinder betroffen. Patienten mit den hier häufiger auftretenden Krankheiten wie z.B. Tumore oder sonstige innere Krankheiten stellen die kleinste Patientengruppe dar.

Die Möglichkeit, höherwertige Untersuchungen durchzuführen, die zumindest von einem Teil der Patienten selber bezahlt werden können, ist ein wichtiger Schritt zur Unabhängigkeit und Selbstständigkeit der Krankenstation. Auch momentan ist die Behandlung nicht grundsätzlich kostenlos, die Bessergestellten unterstützen diejenigen, die überhaupt nichts haben. Also eine richtige Solidargemeinschaft...

Übrigens wird unsere Krankenstation demokratisch geführt, alle 6 Monate wird ein neuer ärztlicher Leiter gewählt. Aktuell ist es Dr. Abiikar Sheekhay, unser Kinderarzt, ein wirklich guter, stark sozial engagierter Mann.